Warum MAPs Erfolgsteams brauchen!

Schon lange stellt es keinen Luxus mehr dar, auch als „mitausreisende/r PartnerIn“ (MAP) einer/s mobil Berufstätigen eine eigene berufliche Karriere zu verfolgen. Viele MAPs können und möchten auf ihre berufliche Weiterentwicklung auch angesichts mobiler Lebensumstände nicht verzichten.

Wirklich dringlich geworden ist die Notwendigkeit finanzieller Selbstständigkeit von MAPs vor dem Hintergrund der Unterhaltsrechtsreform 2008. Denn seitdem tragen diese das Risiko des Scheiterns einer Ehe in besonderer Weise. Heute werden sie unmittelbar in die eigene Verantwortung genommen, da gesetzlich erheblich mehr Möglichkeiten geschaffen wurden, den nachehelichen Unterhalt zu befristen und in der Höhe zu begrenzen.
Damit ist es für MAPs existenziell wichtig geworden, sich im Falle der Auflösung der Ehe beruflich sofort wieder eingliedern zu können, um den eigenen Lebensbedarf und die eigene Altersversorgung sicherzustellen.

Die Umsetzung des Wunsches nach der eigenen beruflichen Karriere gestaltet sich allerdings häufig nicht einfach. Was tun in den Gastländern, in denen aufgrund von fehlendem Angebot, politischer Immunität, sprachlichen Hürden oder anderweitigen Erschwernissen keine passende berufliche Betätigung möglich ist?
Hier sind die Klärung der eigenen Ziele und eine vorausschauende Planung gefragt – was führt mich weiter, wie kann ich die Zeit sinnvoll nutzen, um mich für die nächste Lebensstation möglichst gut aufzustellen? Wäre vielleicht auch die Annahme einer sehr schlecht vergüteten Stelle unter Karriere-Gesichtspunkten sinnvoll? Welche Chancen bietet ein Ehrenamt? Kommt eine Zusatzqualifikation im Fernstudium in Frage? Besteht möglicherweise die Option einer mobilen Selbstständigkeit?

Vom Auslandsposten zurückgekehrt gestaltet sich leider oft auch die Arbeitssuche auf heimischem Boden überraschend schwierig. Auf den deutschen Arbeitsmarkt drängen viele MitbewerberInnen. Und häufig sind ein hohes Maß an eigener Recherche, Beharrlichkeit und Frustrationstoleranz gefragt, um eine Anstellung zu finden beziehungsweise die Zeit bis zur nächsten Auslandsversetzung beruflich nutzen zu können.

Ob im Ausland oder im Inland – gefragt ist an erster Stelle die eigene Initiative!
Warum sind hier und gerade für MAPs Erfolgsteams so hilfreich? Und was ist das überhaupt?

„Success Teams“ wurden von der amerikanischen Karriereberaterin und Bestseller-Autorin Barbara Sher entwickelt. Sie erkannte, dass zum Umsetzen persönlicher Ziele nichts wichtiger ist, als die kontinuierliche Unterstützung durch andere Menschen. Und sie entwickelte dafür eine Methode. In einem Erfolgsteam tut sich also eine Gruppe Gleichgesinnter zu dem einzigen Zweck zusammen, sowohl die eigenen Wünsche und Ziele ernst zu nehmen und umzusetzen, als auch die anderen beim Erreichen ihrer jeweiligen Ziele ernsthaft zu unterstützen. Und das funktioniert!

Als ich zum ersten Mal mit diesem Konzept von Barbara Sher in Berührung kam, überzeugten mich ihre Kerngedanken sofort:

  • Erstens, die Verwirklichung von Wünschen, die wesentlich für uns sind, ist kein Luxus!
    Es lohnt sich nicht nur, es ist wichtig, ihnen nachzugehen. Je besser wir sie in unserem aktuellen Leben umsetzen können, desto zufriedener leben wir. Dies gilt für private Ziele, aber ganz sicher auch für Karrierewünsche von MAPs und ist damit ein wichtiger Faktor in unseren Partnerschaften und unserem Familienleben.
  • Zweitens, ein Erfolgsteam kann man jederzeit starten – auspacken und los!
    Unser Erfolg im Erreichen von Zielen ist nicht davon abhängig, dass die Wohnung bereits perfekt eingerichtet ist und die Kinder keinen Nachholunterricht mehr brauchen. Wir müssen uns selbst und unsere aktuelle Situation nicht erst verändern, sondern wir starten genau so wie wir sind – jetzt!
  • Drittens, was wir brauchen, um unser Ziel zu erreichen, ist Unterstützung durch andere!
    Alleine mit unseren Ideen oder Zielen passiert oft – erstmal nichts. Der Umzug ist ja nicht vorbei, sobald die Kisten ausgepackt sind. Priorität haben meist die anderen. Uns selbst nehmen wir entweder gar nicht erst wichtig genug, oder wir geben entnervt auf, nachdem wir wieder und wieder mit Schwierigkeiten konfrontiert worden sind. Auf ein funktionierendes Netzwerk können wir ja meist nicht zurückgreifen. Im Ergebnis sind wir dann entsprechend unzufrieden – und auch nicht abgesichert! Warum also nicht gemeinsam mit anderen in einem Erfolgsteam dranbleiben, wo wir alleine aufgeben würden?

Wie arbeitet solch ein Erfolgsteam?
Es besteht üblicherweise aus vier bis sechs TeilnehmerInnen und umfasst zunächst acht angeleitete Treffen in ein- bis zweiwöchigem Abstand.
Die ersten drei Treffen dienen der Zielfindung und der notwendigen Definition eines guten Ziels. In den folgenden Treffen werden Werkzeuge und Techniken erlernt und eingeübt, die helfen, dieses Ziel konsequent und strukturiert umzusetzen. Am Ende entscheiden sich die TeilnehmerInnen, ob sie das Team auflösen oder weiterhin gemeinsam miteinander arbeiten möchten.

Das alles funktioniert übrigens auch online…
Ein Erfolgsteam ist eine wunderbare Erfahrung – probieren Sie’s aus!

Foto: Colourbox.de

Michaela Stadler

Michaela Stadler lebt zurzeit in Berlin. Als Mutter zweier Töchter hat sie die Sonnen- und Schattenseiten des Lebens einer MAP über 22 Jahre im Rahmen des Auswärtigen Amts erfahren. Dem Management der Familie in Bogotá, Genf, Berlin und Washington waren bereits Auslandsjahre in Zürich und Florenz vorausgegangen. Seit 2007 dient sie anderen MAPs als Ansprechpartnerin in der Familien- und Partnerorganisation im Auswärtigen Amt – zunächst in schulischen, seit 2012 in beruflichen Belangen. Michaela Stadler moderiert Erfolgsteams, in denen sich MAPs aus aller Welt nicht nur in beruflichen Fragen in ihren jeweiligen Zielen unterstützen.

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